Was ist eigentlich Eis?

Eis ist nicht gleich Eis und darum muss ich, wenn ich Dir die Geschichte der leckeren Erfrischung erzählen will, zwar weit zurückgehen, aber dann doch nicht so weit. Klingt komisch, gell? Warte nur ab, gleich verstehst Du, was ich meine.

Hier im Bild siehst Du meine Lieblingssorte Vanille. Das Geheimnis, warum es so unfassbar vanillig schmeckt, verrate ich natürlich nicht, denn sonst könnte ja jeder … – ach was, Dir kann ich es ja sagen, Du behältst es bestimmt für Dich. Tust Du doch?! Okay, also los:

Vroni, die das Eis macht, das Du bei uns im Laden und im Sommer am Badesee in Obermeitingen kaufen kannst, tut ganz frische Vanilleschoten rein! Die werden mitgekocht und mitgerührt. Durch das ständige Rühren der noch gar nicht eisigen Rohmasse werden kleine Teilchen von der Vanille abgeraspelt, die im Eis bleiben. Die kannst Du sehen und schmecken. Die großen Teile landen in einem Sieb.

Aber ich wollte Dir ja was über die Eiszeit erzählen.

Eis ist nicht gleich Eis

Eis mochten die Chinesen schon vor 5.000 Jahren. Mit dem, was wir heute aus Bechern löffeln und von Waffeln lecken, hatte das allerdings noch nicht viel zu tun. Einzige Gemeinsamkeit war der sogenannte Aggregatzustand – beides gefroren. Nun ja, und noch etwas: Auch die Chinesen haben ihr gefrorenes Wasser mit Früchten, Saft oder Honig versüßt. So ganz ohne war es wohl doch etwas langweilig …

Es dauerte und dauerte und dauerte, bis die Menschen endlich Eis länger als nur ein paar Minuten kalt halten konnten. In Amerika begann die Eisproduktion etwa Mitte der 1800-er Jahre, wobei das Eis noch durch Eis und eine isolierende Salzschicht kühl gehalten wurde. Kühlschränke waren ja noch nicht erfunden, von Tiefkühlschränken ganz zu schweigen. Vier Jahreszahlen müsstet Ihr Schleckermäulchen kennen, wenn Ihr am Baggersee über Eis fachsimpeln wollt:

  • 1843 erfand Nancy Johnson die handbetriebene Eismaschine
  • 1851 produzierte Jacob Fussell Speiseeis in großen Mengen
  • 1873 verflüssigte Michael Faraday Ammoniak als Kühlmittel
  • 1876 baute Carl von Lindes die erste elektrische Kühlmaschine

Und ZACK!, hatten alle Kinder Eis. Hm. Leider nicht. In Deutschland kam das Speiseeis erst nach dem zweiten Weltkrieg so richtig an. Und wer hat’s erfunden (beziehungsweise mitgebracht)? Genau: die Amerikaner.

Und wie wird unser Eis gemacht?

Mit einer Kurbel wird unsere Eismaschine natürlich nicht mehr angetrieben. Viel gerührt wird aber noch immer. Und geputzt. Viel geputzt! Den ganzen Raum und die Geräte, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, müssen absolut sauber sein. Nicht nur weil das die Behörden vorschreiben, sondern weil es uns wichtig ist. Verdorbenes bei HEUMI? Pfui! Das gibt es nicht. Niemals. Also wird geputzt. Und noch mehr geputzt. Und wieder geputzt. Na, Du hast es verstanden, denke ich.

Nach der ganzen Putzerei wird die Heumilch, die wir aus dem großen Milchtank neben dem Stall ganz frisch holen, erhitzt, damit sie länger hält. Das nennt man pasteurisieren. Dann werden die leckeren Bestandteile des Eises dazugegeben und die an Milchshake erinnernde Flüssigkeit einige Stunden in Ruhe gelassen. Zeit ist wichtig, wenn’s gut schmecken soll! Aber das kennst Du ja schon von unserem Käse.

Dann wird die noch flüssige Masse in eine zweite Maschine gefüllt, die wiederum rührt, aber nicht erhitzt, sondern kühlt. Was jetzt entsteht, sieht etwa aus wie Softeis. Noch nicht ganz hart, aber schon Eis. Und wieder zieht es um. Diesmal wird es in Becher gefüllt. Deckel drauf und ab in die Tiefkühlung. Dort wartet es geduldig, bis es an die Reihe kommt und im Verkaufsautomaten von DIR ausgesucht und vernascht wird.